Durch diese Stellung im Gelenk wird der äußere Kapsel-Band-Apparat traumatisch gestresst.
Je nachdem, wie groß der Stress ist, der beim Umknicken auf den lateralen (äußeren) Bandapparat wirkt, kommt es in Folge dessen zur Überdehnung oder zum Riss der Strukturen.
Grundsätzlich sollte ein Supinationstrauma akut nach der PECH-Regel behandelt werden. Die PECH-Regel setzt sich aus mehreren Akutmaßnahmen zusammen.
P – Pause: Entlastung unmittelbar nach einem Supinationstrauma, also umknicken
E – Eis: Kühlen Sie Ihr Sprunggelenk und vor allem den Außenknöchel, wenn Sie umgeknickt sind. Kühlen führt zu einer Verengung der Gefäße und vermindert den Aufbau einer Schwellung.
C – Compression (Kompression): Versorgen Sie Ihr Sprunggelenk mit einem Verband, der mit leichtem Druck von den Zehen über das Sprunggelenk bis hin zur Wade angelegt wird, um die Schwellung herzwärts abzutransportieren und Ihrem Sprunggelenk gleichzeitig etwas mehr Stabilität zu verleihen.
H – Hochlagern: Lagern Sie Ihr Bein am besten im Liegen so hoch, dass Ihr Knöchel der höchste Punkt ist und die Flüssigkeit gut in Richtung der Leiste abfließen kann, denn hier liegen viele Lymphknoten, die die Schwellung abbauen können
Wenn ausgeschlossen ist, dass es keine knöchernen Ausrisse, somit keine Frakturen am Wadenbein bzw. Fuß gibt, sollte möglichst schnell eine intensive Kompression stattfinden.
Bei der Nachbehandlung sollte man den Fuß keine 6 Wochen in eine AirCast stecken. Da die Verletzung am Band vernarbt (normaler Prozess), sorgt eine komplette Ruhigstellung für Verklebungen und Bewegungseinschränkung. Ein Tape zur Stabilisation ist hilfreicher.
Sobald es schmerzbedingt tolerierbar ist sollten Stabilisationsübungen mit Krafttraining und sensomotorischen Übungen durchgeführt werden, um ein erneutes Umknicken zu verhindern bzw. zu reduzieren. Es soll auch hier ganzheitlich betrachtet werden und die Beinachse kontrolliert werde.